
Vegane Bratensauce - so gelingt die Soße garantiert!
Vegane Sauce oder vegane Soße, das ist hier die Frage....wie schreibt man das heute eigentlich korrekt? Ist doch eigentlich alles Quatsch mit Soße - oder doch Sauce? Fragen wir doch mal den Duden...der sagt:
Von Duden empfohlene Schreibung: Soße
Alternative Schreibung: Sauce
Worttrennung: So|ße, Sau|ce
Also gut, dann Soße.
Aber kommen wir zum Thema. Soßen sind für mich ein etwas kritisches Thema. Als Kind habe ich Soßen, die meist mehlig-pampig daher kamen, gehasst. Bei mir zu Hause wurden Saucen so zubereitet, dass der Bratensatz mit einer großen Menge Wasser abgelöscht wurde (was kaum noch Geschmack übrig ließ) und dann mit einer Mischung aus Wasser und Mehl (keine Mehlschwitze), das einfach zur Soße geschüttet wurde, angedickt wurde. Später konnte ich mich erfolgreich gegen diese Mehlpampe durchsetzen, wonach sie durch eine Speisestärke-Wasser-Mischung ersetzt wurde. Der Bratensatz wurde weiterhin mit Unmengen Wasser abgelöscht, damit das ganze wenigstens etwas Geschmack hatte, wurde gekörnte Brühe zugesetzt. Dazu dann die Speisestärke und gegen Klümpchenbildung der neu erworbene Pürierstab, um alles schön zu verquirlen. Durch die eingeschlagene Luft und mangelnde Röststoffe war die Soße inzwischen meist fast weiß, so dass ihr mit etwas Zuckerkulör Farbe verliehen werden musste. Das ganze schmeckte dann natürlich wie angedickte Brühe. Was für eine Offenbarung war es für mich, dass man Soßen auch anders und durchaus schmackhaft zubereiten konnte. Eine ganz neue Welt eröffnete sich mir. Mit Mehlschwitze angedickte Soße fein zur Rose abgezogen, mit Gewürzen und Kräutern und evtl. einem Schuss Wein abgeschmeckt...oder einfach mit Butter aufmontierte Soßen...ein Gedicht.
Bis ich Veganerin wurde. Das war das Aus für die Bratensoße. Alle von mir ausprobierten Fix-Produkte erinnerte fatal an die Soßen meiner Kindheit. Auch die ersten Rezepte, die ich ausprobierte, waren eher mau. Bis ich auf ein Rezept von Jamie Oliver traf, dass eine mehr als vielversprechenden Ansatz bot. Ich habe dieses Rezept noch ein wenig verändert und muss sagen: Das ist die beste vegane Bratensoße, die ich kenne. Ich bin sicher, dass ihr sie auch Euren Omni-Freunden servieren könnt, ohne dass diese das Gesicht verziehen.
Ich präsentiere hier ein Grundrezept, dass ihr natürlich noch ergänzen könnt. Meine Biersoße ist z.B. eine Abwandlung davon. Die Soße schmeckt natürlich toll zu meinem Seitanbraten mit Aprikosen-Maronen-Füllung.
Einkaufstipps für vegane Bratensoße
Als Hefeextrakt verwende ich Marmite. Ihr könnt auch andere Hefeextrakte verwenden oder es ganz weg lassen (wenn ihr auf Glutamat verzichten wollt), aber ich finde, dass Hefeextrakt einfach ein sehr fleischiges Aroma hat und Marmite Kräftiger schmeckt als andere Varianten.
Die Soße muss am Ende durch ein Haarsieb gestrichen werden. Wer sich die Arbeit erleichtern möchte, nutzt eine flotte Lotte.
Zutaten
- Zwiebeln - 2
- Karotten - 2
- Champignons - 200 g
- Pastinaken - 2
- Lorbeerblätter - 3
- Thymian, frisch - 1 Zweig
- brauner Zucker - 1 EL
- Tomatenmark - 1 EL
- Marmite - 1 TL
- Mehl - 2 EL
- Rotweinessig - 2 EL
- Gemüsebrühe - 1 l
- Pflanzenöl zum Braten
- Pfeffer
Anleitung
- Zwiebeln und Pastinaken in Würfel schneiden, Karotten in Scheiben schneiden, Champignons erst in Scheiben schneiden, dann hacken.
- Pflanzenöl in einem Topf erhitzen. Erst die Zwiebeln darin goldbraun anbraten. Achtung: Die Zwiebeln dürfen nicht schwarz werden, da die Soße sonst bitter wird. Karotten und Pastinaken zugeben und anschwitzen. Wenn auch die Karotten angeröstet sind, die Champignons zugeben und braten, bis sie dunkel sind. Dabei häufig umrühren, damit nichts anbrennt.
- Braunen Zucker zugeben und braten, bis der Zucker karamelisiert ist (ca. 2 - 5 Minuten)
- Tomatenmark und Marmite zugeben. Das Tomatenmark ebenfalls einige Minuten braten lassen.
- Mehl dazu geben und noch einmal 2 Minuten anbraten, damit die Stärke des Mehls aufgeschlossen wird.
- Rotweinessig dazu geben und mit Gemüsebrühe ablöschen. Alles gut durchrühren.
- Die Soße muss jetzt mindestens 30 - 40 Minuten kochen, kann aber auch durchaus länger (bis 60 Minuten) bei schwacher Hitze auf dem Herd bleiben. Wichtig ist, dass die Karotten sehr weich gekocht sein müssen.
- Die fertige Soße durch ein feines Haarsieb passieren. Dabei alle Zutaten sehr gründlich ausdrücken. Noch besser funktioniert das mit einer flotten Lotte - ein wirklich tolles Instument!
- Bratensoße genießen!